Auszubildende bekommen in der Regel einen Gesamteinblick in die Tätigkeiten ihres Ausbildungsberufes. Wenn der Betrieb jedoch nicht die Möglichkeiten besitzt, dir als Azubi alle Inhalte deiner Ausbildung zeigen zu können, kommt die überbetriebliche Ausbildung ins Spiel.
Die überbetriebliche Ausbildung
Viele Ausbildungsbetriebe haben nicht immer die Möglichkeit den Auszubildenden einen Einblick in alle Teile der Ausbildung zu gewähren. Oft liegt es an Spezifizierungen der Unternehmen, welche sich auf ein Produkt oder eine kleinere Branche spezialisiert haben und den Azubis somit keinen rund um Blick in deren eigentliche Ausbildungsinhalte geben können. Hieran kann es an unterschiedlichsten Maschinen fehlen oder auch an ausreichend geschulten Mitarbeitern für eine allgemeine Betreuung des Ausbildungsberufes.
Vor allem im System der Dualen Ausbildung ist es gewöhnlich, dass die Auszubildenden innerhalb der Firma durch die verschiedenen Abteilungen laufen, um somit die gesamte Brandbreite an Wissen für den erlernten Beruf zu sammeln. Dies ist bei der überbetrieblichen Ausbildung mit einem einzigen Unternehmen nicht möglich.
Praktisches Gesamtpaket
Um auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu sein, benötigt jeder Azubi einen Rundumblick der Ausbildungsinhalte. Zwar hast du bei der überbetrieblichen Ausbildung eine Firma, bei der du angestellt bist und bei der du alle dort möglichen Bereiche kennenlernst, allerdings werden dir die anderen Bereiche ebenso beigebracht. Um an diese Inhalte zu kommen, wirst du in weiteren Werkstätten arbeiten, bei denen du dein Wissen und Können aufstocken kannst. Auch für deinen Betrieb ist diese Art der Ausbildung von Vorteil, denn so können sie trotz fehlender Mittel einen Auszubildenden in ihrem Unternehmen beschäftigen, der zusätzliche, externe Erfahrungen mit in die Firma bringt.
Ablauf
Wie bei der dualen Ausbildung findet die überbetriebliche Ausbildung auch hauptsächlich im Betrieb statt. Du besuchst in regelmäßigen Abständen die Berufsschule, aber auch Lehrgänge in Werkstätten, die speziell für Ausbildungszwecke konzipiert worden sind. Die Zeiten in den Werkstätten finden während deiner ganz normale Arbeitszeiten statt. Wie oft und wie lange die Lehrgänge dauern, wird auf Bundesebene entschieden. Häufig sind dies zwischen drei und vier Wochen pro Jahr. Die Kosten für dieses Angebot trägst du nicht selbst, diese zahlt der Betrieb, der hierfür Zuschüsse erhält.
Abschluss und Prüfungen
Im Prinzip sind die Prüfungen bei der überbetrieblichen Ausbildung genauso wie bei der „normalen“, dualen Ausbildung. Während der Ausbildung findet die Zwischenprüfung statt und am Ende die Abschlussprüfung. Doch nach der bestandenen Prüfung können noch Weiterbildungen absolviert werden, zum Beispiel mit einem Meisterbrief. Auch Zweitausbildungen oder Studiengänge sind Weiterbildungsmöglichkeiten.