Du denkst über eine Ausbildung nach einem Studienabbruch nach?
Du bist unzufrieden mit deinem aktuellen Studium oder hast es sogar bereits abgebrochen und bist dir nun unsicher, wie deine Zukunftsplanung aussehen soll? Keine Panik, du bist nicht alleine. Mittlerweile bricht fast jeder Dritte sein Studium ab, ohne einen Abschluss erlangt zu haben. Dies hat diverse Hintergründe: Den meisten fehlt die praktische Anwendung oder sie sind einfach nicht mehr an den Studieninhalten interessiert. Doch nur, weil du dein Studium abbrichst, heißt das noch lange nicht, dass du eine falsche Entscheidung getroffen hast. Es ist zwar eine schwierige Entscheidung, doch für die Einzelperson oftmals die richtige. Und ein Studienabbruch sieht auch nicht zwangsweise schlecht auf der Bewerbung aus. Viele Betriebe stellen „Studienabbrecher“ teilweise sogar bevorzugt ein. Das hängt mit der bereits gewonnen Erfahrung und dem bisher bewiesenen Ehrgeiz zusammen. Weitere Gründe für eine Ausbildung nach deinem abgebrochenen Studium stellen wir dir im folgenden Artikel dar!
Welche Gründe sprechen nach einem Studienabbruch für eine Ausbildung?
Du kannst deine Ausbildung verkürzen:
In der Regel dauert eine durchschnittliche Ausbildung in Deutschland drei Jahre. Mit einem Abitur oder Fachabitur kann die Ausbildung sogar noch einmal verkürzt werden – in den meisten Fällen um ein halbes Jahr, ein ganzes Jahr ist aber auch möglich. Wenn du als Studienabbrecher eine Ausbildung beginnst, die deinem vorherigen Studium ähnelt, kannst du deine Ausbildungszeit um noch ein paar weitere Monate verkürzen. Deinen Abschluss hast du somit viel schneller in der Tasche als andere Azubis.
Klare Strukturen und Vorgaben:
Gerade in den ersten Semestern tun sich viele Studenten mit der neu errungenen Freiheit im Studium schwer. Anders als in der Schule muss man sich seine Zeit selbst einteilen. Vor- und Nachbereitung, Vorlesungen, Seminare – all das kann viel auf einmal sein, manchen Menschen fällt diese organisatorische Herausforderung leichter, anderen weniger. Das ist auch nicht schlimm, jeder Mensch ist schließlich anders und weist individuelle Stärken auf. Eine Ausbildung gibt dir klare Strukturen vor: In der Berufsschule gibt es eine enge Betreuung, praxisnahe Lehrstunden und übersichtliche Lehrpläne. Es kann sich also voll und ganz auf den Inhalt der Stunden und des Gelernten konzentriert werden. Kleinere Klassen bieten die Möglichkeit, viele Fragen zu stellen und eine persönlichere Atmosphäre entstehen zu lassen. Deine Berufsausbildung gibt dir also etwas mehr Struktur und somit die Möglichkeit, all deine Energie in die Ausbildung an sich zu stecken.
Fortbildungen und gute Aufstiegschancen:
In vielen Berufen wird es sehr geschätzt, wenn Bewerber bereits Vorerfahrung aus einem abgebrochenen Studium mitbringen. Deine vorab gesammelte Erfahrung macht dich zu einem beliebten Kandidaten für Führungspositionen in den Unternehmen. Weiterhin steht dir, zusätzlich zu deiner Ausbildung und beruflichen Perspektiven, eine Vielzahl an Weiterbildungen zur Verfügung, die deine Aufstiegschancen noch weiter erhöhen. Auch aus finanziellen Gründen sind Fortbildungen empfehlenswert – du wirst so noch qualifizierter für deinen Traumberuf und die monatliche Bezahlung passt sich dem an.
Bewerbung trotz Studienabbruch? So gehst du damit um:
Viele Studienabbrecher machen sich Sorgen darüber, wie der Abbruch wohl bei zukünftigen Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen aussehen könnte. Eines vornweg: Ein Studienabbruch beraubt dich bei Unternehmen keiner Chancen. Ganz im Gegenteil, oft wird die Erkenntnis wertgeschätzt. Niemand verurteilt dich dafür, dass du einen neuen Weg einschlagen möchtest. Erkläre in deinem Anschreiben am besten, wie die bisher gesammelten Kompetenzen des Studiums dir in der Ausbildung helfen werden. Selbst wenn dein ehemaliges Studium nichts mit deinem neuen Zukunftswunsch zu tun hat, kannst du es positiv in deine Bewerbung mit einfließen lassen. Hast du vielleicht an Projekten gearbeitet oder sie erstellt? Deinen Stundenplan im Studium selbst erstellt und aufwendige Hausarbeiten verfasst? All dies zeigt, dass du eigenverantwortlich arbeiten kannst und deine Aufgaben durchziehst. Sollte sich kein positiver Aspekt zu deinem Studium finden lassen, dann ist das auch kein Problem. Erwähne den Abbruch einfach in der Bewerbung und erkläre kurz, warum du an der Universität und mit dem Studieren unzufrieden warst. Im Anschluss kannst du genau erzählen, warum die Ausbildung für dich der neue, richtige Weg ist.
Unsicher, wie es nach der Ausbildung weiter gehen soll?
Es ist völlig normal, dass ehemaligen Studenten und Auszubildenden der Gedanke durch den Kopf fliegt ob sie alles richtig gemacht haben. Hier lässt sich nur eines sagen: Egal wie alt du bist, du kannst jederzeit alles in deinem Leben ändern. Wenn du als Studienabbrecher also im zweiten Anlauf eine Ausbildung fertiggemacht hast und dir danach doch noch einmal der Sinn nach einem neuen Studium steht – dann tue es. Eine absolvierte Ausbildung oder ein abgebrochenes Studium halten dich nicht davon ab, weiter zu lernen oder wieder zu alten Wünschen zurückzukehren. Einem Weg zu folgen gibt für diese Zeit Halt, Struktur und Sicherheit. Nach Abschluss der Ausbildung kann aber auch ein neuer Weg wieder genau dieselben Werte bieten. Lasse dich also nicht von gesellschaftlichen Normen und Erwartungen aufhalten. Wenn du nach deiner Ausbildung in deinem Job unzufrieden bist oder dein Drang nach Wissen nicht gedeckt ist, dann such nach einem neuen Studiengang, nach einer neuen dualen Berufsausbildung oder einem neuen Beruf- wichtig ist, dass du glücklich bist. Gerade junge Menschen wissen oft nicht genau, wo das Leben sie hinführt und das ist völlig normal und natürlich.
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