Während einer Ausbildung kann es schon einmal schwierig werden, finanziell um die Runden zu kommen. Das Ausbildungsgehalt reicht dann einfach nicht aus, um alle Kosten zu decken. Manche Azubis wohnen während der Ausbildung Zuhause bei ihren Eltern, andere wiederum müssen für die Ausbildung in eine andere Stadt ziehen und haben eine eigene Wohnung. Da kommen viele Kosten auf einen zu, die alle gedeckt werden müssen. Neben Miete, Internet, Versicherungen und Essen kann es am Monatsende auf jeden Fall eng werden. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, wodurch du finanzielle Unterstützung während der Ausbildung erhalten kannst.

Berufsausbildungshilfe:

Viele wissen das nicht, doch als Auszubildender hast du Anspruch auf die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB). Die BAB ist eine Fördermaßnahme der Bundesagentur für Arbeit, welche nicht zurückgezahlt werden muss. Es kann dir während deiner Berufsausbildung gezahlt werden, jedoch werden nur betriebliche und keine schulischen Ausbildungen damit unterstützt. Die Berufsausbildungsbeihilfe hilft dir, finanzielle Engpässe zu überbrücken, um deine Lebenssituation zu verbessern. Das Sozialgesetzbuch (SGB III) legt fest, unter welchen Bedingungen du die Förderung erhalten kannst. Folgende Punkte müssen dafür erfüllt sein:

  • Es ist deine erste Berufsausbildung
  • Du machst eine betriebliche (duale) Ausbildung
  • Dein Ausbildungsberuf muss staatlich anerkannt sein
  • Du bist minderjährig und wohnst während deiner Ausbildung nicht bei deinen Eltern
  • Das Einkommen deiner Eltern und deine Ausbildungsvergütung übersteigen nicht den zulässigen Höchstsatz.

Es gibt keinen pauschalen Betrag, der dir bei der BAB ausgezahlt wird. Diese Beihilfe wird individuell berechnet. Es kommt immer auf deine persönliche Lebenssituation an. Um einen Antrag zu stellen, solltest du so früh wie möglich alle Papiere organisieren. Du benötigst zum Beispiel die Einkommenserklährungen deiner Eltern und deinen Mietvertrag. Im Anschluss stellst du dann bei der Bundesagentur für Arbeit den Antrag für die Förderung. Die Bearbeitung kann jedoch mehrere Wochen dauern, weshalb du alles rechtzeitig beantragen solltest.

Schüler-BAföG

Die Berufsausbildungsbeihilfe kannst du nur beantragen, wenn du eine duale Ausbildung machst. Falls du aber eine schulische Ausbildung machst, kannst du durch das Bundesförderungsausbildungsgesetz (BaföG) gefördert werden. BaföG bekommen nicht nur Studenten, es schließt alle ein, die zu einer Hochschule, Berufsfachschule, Fachoberschule oder einem Abendgymnasium gehen. Ein Beispiel hierfür wäre, das du bereits seit ein paar Jahren arbeitest und nun an einem Abendgymnasium dein Abitur nachholen möchtest. Du verdienst von heute auf morgen keine Geld mehr, kannst jedoch durch das BaföG gefördert werden. Ein anderes Beispiel wäre, das du eine schulische Ausbildung beginnst und aufgrund des weiten Weges zur Schule eine eigene Wohnung benötigst. Auch in diesem Fall ist es möglich, BaföG zu beantragen.

Die Höhe des BaföG-Zahlung hängt von dem Einkommen beziehungsweise von den Unterhaltszahlungen deiner Eltern und deinem Vermögen ab. Es kann vorkommen das du nicht gefördert wirst da deine Eltern über den Höchstsatz hinaus verdienen.

Kindergeld

Nach dem Einkommensteuergesetz wird das Kindergeld für alle Kinder bis zum 18. Lebensjahr gezahlt. Es gibt jedoch Sonderfälle, womit das Kindergeld bis zum 25. Lebensjahr gezahlt wird. Falls du mit 18 Jahren eine Ausbildung beginnst, kannst du einen Antrag auf Kindergeld bei der Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit stellen. Falls du während deiner Ausbildung bei deinen Eltern wohnst, erhalten sie das Kindergeld. Beziehst du eine eigene Wohnung, bist du berechtigt, das Kindergeld zu erhalten.

Wie viel Kindergeld kannst du bekommen?

Seit Stand 2021 bekommt eine Familie für die ersten zwei Kinder 219 Euro. Für das dritte Kind erhält man 225 Euro und für alle weiteren Kinder 250 Euro. Es kommt also immer darauf an, wie viele Geschwister du hast, je nachdem erhältst du oder deine Eltern etwas mehr Kindergeld.