Die Welt ist im Wandel und gerade im Arbeitsleben werden Themen wie Remote Work, flexiblere Arbeitszeiten, New Work und der richtige Umgang einer Führungskraft immer wichtiger. Gerade die junge Generation legt immer mehr Wert darauf. Auch bei Auszubildenden kann dies beobachtet werden. Hier ist Work-Live-Balance das zentrale Stichwort.

Es gibt viele Wege, seine Arbeitszeit zu gestalten. Das bisher bekannteste Arbeitsmodell ist die altbekannte 40h Woche. Mittlerweile gibt es aber viele andere und moderne Arbeitsmodelle.

Woher kommt dieser Wandel der Arbeitswelt?

Ganz einfach – die Generationen vor Gen Z kennt hauptsächlich nur die klassischen 9 to 5 Arbeit und hatte zum Teil auch Samstagsarbeit. Die Menschen der Generationen (Babyboomer, Generation X), hatten von Grund auf eine andere Erwartung an die Arbeitswelt. So wurde diese ein zentraler Bestandteil im Leben.

Dahingegen zeigen die darauffolgenden Generationen eher den Wunsch zur Selbstverwirklichung, den Drang einer hohen Work-Live-Balance und Flexibilität sowie moderne Technologien. Sie legen Wert darauf, dass Unternehmen diesen Anforderungen gerecht werden. Durch Influencer und den sozialen Medien wird der Wunsch auf moderne und flexible Arbeitsmodelle bei der jungen Generation zusätzlich verstärkt. Da genau diese Generationen zurzeit in den Arbeitsmarkt eintritt, entsteht zunehmend ein Wandel.

Verschiedenen Arbeitsmodelle gab es schon immer, aber durch die Pandemie wurde daraus ein richtiger Boom. Durch die plötzliche Aufrüstung für das Home Office ging es besonders in Deutschland weiter und schneller mit der Digitalisierung voran. Viele Unternehmen, die kaum mit digitalen Technologien gearbeitet haben, konnten regelrechte digitale Transformationen miterleben – zum Vorteil vieler Arbeitnehmer. Denn ein moderner und innovativer Arbeitsplatz wird für viele immer wichtiger.

Durch diese neue Arbeitswelt wurde aber auch vielen Arbeitgebern bewusst, dass die Möglichkeit des hybriden Arbeiten auch in Zukunft funktionieren kann und auch viele Vorteile beiderseits mit sich bringt.

Welche Arbeitsmodelle der Zukunft gibt es?

Die klassischen Arbeitsmodelle – die wahrscheinlich fast jeder kennt:

Der 9-to5 Job:

Dieses Arbeitsmodell ist eigentlich jedem bekannt, es steht für fixe Arbeitszeiten zwischen 9 und 17 Uhr sowie die Anwesenheit im Unternehmen. Typisch ist hierfür die 40 h in der Woche. Arbeitsbeginn und Arbeitsende sind hier meistens getaktet.

Vorteile:

  • Planbarkeit
  • Hohes Maß an Kontrolle durch Arbeitgeber
  • Überstunden werden wahrgenommen
  • Klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben möglich
  • Vergleichsweise hohes Gehalt zum Teilzeit

Nachteile:

  • Nicht bis wenig flexibel
  • Schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Privatleben
  • Anwesenheit sagt nichts über die Produktivität aus

Teilzeit

Auch die Teilzeitbeschäftigung gehört zu den klassischen Arbeitsmodellen, die häufig genutzt werden. Teilzeit kann 10h die Woche bedeuten, aber auch 35h. Das wird je nach Fall im Vertrag festgehalten.

Vorteile:

  • Mehr Freizeit, was Stress entgegenwirken kann
  • Teilzeit unterstützt die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
  • Motivierter und leistungsfähiger
  • Teilzeitarbeitnehmer sind häufiger produktiver als Vollzeitmitarbeiter

Nachteile:

  • Weniger Gehalt, wodurch Teilzeit nicht für jeden machbar ist
  • Evtl.. mehr Stress im Job
  • Teilzeit mit Karriere schwer vereinbar.

Die modernen Arbeitszeitmodelle der Zukunft:

Homeoffice Regelungen

Homeoffice zählt zu den neueren Arbeitsmodellen, die bereits sehr häufig genutzt werden. Besteht die Möglichkeit zu Homeoffice, arbeiten die Beschäftigten meist an bestimmten Tagen der Woche von zu Hause aus. Manche Arbeitnehmer arbeiten auch ganz überwiegend im Homeoffice und kommen nur zu besonderen Anlässen in das Büro.

Vorteile

  • Homeoffice ist ein sehr flexibles Arbeitsmodell
  • Pendeln ist nicht nötig, wodurch mehr Zeit bleibt und die Kosten für die Fahrt zur Arbeit sinken
  • Erhöht Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit
  • Work-Life-Balance ist mehr gegeben
  • Erhöhte Konzentration

Nachteile

  • Kontrolle durch Arbeitgeber ist erschwerter
  • Evtl. Herausfordernde Absprache mit Vorgesetzten und Kollegen
  • Persönlicher Kontakt zum Team fehlt
  • Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben können verschwimmen

Jobsharing

Beim Jobsharing teilen sich mehrere Arbeitnehmer einen Arbeitsplatz. Es ist eigentlich ein Vollzeitjob, geteilt durch zwei und somit eigentlich ein Teilzeitjob. Hier sprechen sich die Arbeitnehmer untereinander ab und teilen sich die Aufgaben untereinander auf. Auch die Arbeitszeiten können Arbeitnehmer, die sich eine Vollzeitstelle teilen, flexibel festlegen.

Jobsharing gibt es in zwei Varianten: Jobsplittung und Jobpairing. Beim Jobsplitting teilen sich die Beschäftigten alle Tätigkeiten auf und erledigen sie anschließend eigenständig. Beim Jobpairing ist die Abstimmung hingegen enger, die Beschäftigten treffen etwa gemeinsame Entscheidungen über bestimmte Vorgehensweisen.

Vorteile

  • Teilzeitkräfte sind oft produktiver als Vollzeitmitarbeiter
  • Arbeitszeiten und Aufgaben flexibel einteilbar
  • ist ein Mitarbeiter krank, kann der andere einspringen; auch eine Kündigung trifft den Arbeitgeber wenig hart

Nachteile

  • Job Sharing funktioniert nur mit einer guten Absprache
  • Falls es nicht klappt dann scheitert das Modell

Remote Work

Remote Work boomt und das aus einem Grund. Präsenz im Büro ist hier nicht mehr nötig. Beschäftigte haben in der Regel keinen festen Arbeitsplatz im Unternehmen (falls ein Büro vorhanden), sondern arbeiten auswärts – zum Beispiel im Homeoffice, einem Co-Working-Spaces. Viele digitale Nomaden reisen durch die Welt und arbeiten komplett digital, egal von wo und wann. Dieses flexible Arbeitszeitmodell besteht aus 100% Vertrauen.

Vorteile

  • Ortsunabhängig
  • Mobil und das spart Zeit
  • Bereicherung internationale Teams da sich Mitarbeiter mit ihren unterschiedlichen Hintergründen, Erfahrungen und Sichtweisen ergänzen

Nachteile

  • Absprache mit Kollegen und Vorgesetzten kann erschwert sein
  • Arbeit der Mitarbeiter zu kontrollieren ist schwierig
  • Internet etc. muss immer vorhanden sein

4-Tage-Woche

Die 4-Tage-Woche ist ein sehr stark diskutiertes Modell. Denn viele Arbeitnehmer wünschen es sich. Viele Unternehmen und sogar Länder haben die 4-Tage-Woche schon ausprobiert. Danach wurde diese oft auch eingeführt, da die befürchteten Herausforderungen nicht eintrafen. Oft litt die Produktivität nicht, die Mitarbeiter waren dafür aber deutlich motivierter und zufriedener.

Vorteile

  • Selbe Pensum in weniger Zeit wird oft erreicht
  • Zeit für Entspannung und einen Ausgleich vom Job
  • Motivation, Leistungsfähigkeit und Produktivität erhöhen und Stress reduzieren
  • Sinkende Kosten für den Arbeitgeber

Nachteile

  • In der Regel wird weniger Geld verdient
  • Kann auch stressig werden
  • Häufiger Überstunden

Doch was können Unternehmen für Ihre Mitarbeiter anbieten, wo Homeoffice nicht machbar ist?

Für viele ist das eine große Herausforderung, da sie seit Jahren ein funktionierendes System und Abläufe haben. Doch der Wandel ist unaufhaltsam und die Unternehmen müssen den Weg mitgehen, wenn Sie Ihre Mitarbeiter halten möchten. Denn die Lösung besteht nicht darin, die moderne Art der Arbeit zu ignorieren. Auf kurz oder lang müssen die Arbeitgeber kreativ werden und die Digitalisierung mitgehen sowie Ihren Mitarbeitern gute Benefits bieten.