Ausbildungsberufe für Menschen mit Behinderung
Du weißt schon ganz genau wo du deine Ausbildung machen möchtest? Es ist schlau im Vorfeld festzustellen, ob du mit deiner Einschränkung alle Tätigkeiten ausführen könntest. Das sollten nicht nur Leute mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung in Betracht ziehen, sondern auch junge Menschen mit chronischen Krankheiten oder Lernbehinderungen.
Die beste Möglichkeit, um herauszufinden, ob du für die Ausbildung geeignet bist, ist ein klassisches Praktikum. Du erfährst aus nächster Hand, ob du die Tätigkeiten ohne Probleme ausführen kannst. Falls alles klappt, du dich gut anstellst und auch wohl fühlst, besteht die Möglichkeit, dass dir der Betrieb direkt einen Ausbildungsplatz anbietet. Wenn die Tätigkeiten nicht so sind, wie du sie dir vorgestellt hast, kannst du die Berufswahl nochmals überdenken und dich anderweitig umschauen, bis du schlussendlich deinen Traumberuf gefunden hast.
Behinderung erwähnen, oder nicht?
Hilfe vor und während der Ausbildung
Berufsbildungswerk (BBW):
Das Berufsbildungswerk ist eine Kombination aus Berufsschule, Praxis, Beratung und in manchen Fällen ein betreutes Internat. Die Lehrkräfte, Berater und Ausbilder kennen die besonderen Arten der Behinderungen. In der Ausbildung kannst du wählen, ob du den theoretischen Teil in einer Berufsschule oder in einem solchen BBW absolvieren willst. Das Ziel des Berufsbildungswerkes ist es jungen behinderten Menschen zu einer Ausbildung und/oder Weiterbildung zu verhelfen. Die Möglichkeit einen Beruf zu erlernen, der speziell für benachteiligte junge Erwachsene angepasst wurde, ist auch gegeben.
Integrationsfachdienst (IFD):
Der IFD ist die Schnittelle zwischen Bundesagentur für Arbeit, Integrationsamt und Rehabilitationsträgern. Die IFD berät nicht nur junge Auszubildende, sondern auch die jeweiligen Unternehmen. Die Firmen werden in notwendigen Punkten beraten wie z.B Unterstützung bei Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, Beantragung notwendiger Fördermittel und Erledigung sämtlicher anfallender Formalitäten. Doch was viel wichtiger ist, die IFD greift Auszubildenden aktiv unter die Arme, indem sie in folgenden Punkten beratend und unterstützend zur Seite steht:
- Suche von beruflichen Alternativen
- Hilfe bei der individuellen Bewerbung
- Kontaktaufnahme mit potenziellen Arbeitgebern
- Klärung von leistungs- und förderrechtlichen Fragen
- Unterstützung bei allen Herausforderungen nach der Arbeitsaufnahme
- Erledigung sämtlicher Formalitäten
- Organisation der (technischen) Anpassung des Arbeitsplatzes
- Begleitung der gesamten innerbetrieblichen Umsetzung
- Unterweisung von Kollegen und Vorgesetzten über die Auswirkung des Handicaps
- Unterstützung bei der Lösung sozialer und persönlicher Probleme
Diese Unterstützung ist komplett kostenlos. Die Kosten werden von der Agentur für Arbeit und/oder dem Integrationsamt übernommen.
Integrationsamt:
Die Integrationsämter haben wesentliche Aufgaben bei der Inklusion schwerbehinderter Menschen in das Arbeitsleben. Sie sind gleichermaßen für die Förderung behinderter Menschen, als auch für Arbeitgeber tätig. Das Amt ist außerdem zuständig für:
- Leistungen für schwerbehinderte Menschen und ihre Arbeitgeber
- Besonderer Kündigungsschutz für schwerbehinderte Menschen
- Kurse und Öffentlichkeitsarbeit
- Erhebung und Verwendung der Ausgleichsabgabe
Rechtsgrundlagen
Unsere Tipps: Bewerbung mit Behinderung
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Überlege dir genau, wo du dich bewirbst
Neben der Frage, wie du mit der Behinderung umgehst, ist auch die Frage, bei wem du dich bewirbst, entscheidend. In der Regel sind öffentliche Institutionen sowie größere Unternehmen mit der entsprechenden Infrastruktur aufgeschlossener.
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Nimm Kontakt mit der Schwerbehindertenvertung auf
In großen Unternehmen gibt es meist eine Person, die sich um die Belange behinderter Arbeitnehmer kümmert. Setzte dich vor der Bewerbung direkt mit dieser Person in Verbindung. Das kann ein erster Schritt sein, um herauszufinden, ob eine Bewerbung bei dem jeweiligen Unternehmen Sinn macht.
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Füge ein ärztliches Gutachten zu deinen Anlagen
Ein ärztliches Gutachten oder aber auch der Schwerbehindertenausweis helfen dem Personalchef dabei, zu verstehen, inwieweit dich deine Behinderung einschränkt. Daraus sollte hervorgehen, welche Tätigkeiten du im Einzelnen nicht ausüben kannst und welche Arbeitsbedingungen du meiden solltest.
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Verzichte auf medizinisches Fachchinesisch
Deine Krankheit sollte zwar korrekt bezeichnet werden, jedoch solltest du bedenken, dass sich deine Bewerbung eventuell an einen Personalchef richtet, der noch nie etwas von deiner Erkrankung gehört hat und auch sonst über kein medizinisches Fachwissen verfügt. Beschreibe so einfach wie möglich, worin deine Behinderung liegt und wie diese sich äußert.