Kapital anlegen, Altersvorsorge oder Fahrzeugversicherung. Es gibt kaum eine Lebenslage, für die es nicht das entsprechende Finanzprodukt gibt. Wer hier schnell mal den Überblick verliert und sich umfassend informieren und beraten lassen möchte, der kann sich an Experten auf diesem Gebiet wenden: die Kaufleute für Versicherungen und Finanzen.
Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen
Als Kaufmann/Kauffrau für Versicherungen und Finanzen profitierst du von sicheren Arbeitsverhältnissen, einer hohen tariflichen Vergütung und flexiblen Arbeitszeiten. Je nach Absprache mit deinem Arbeitgeber beginnt ein Arbeitstag im Innendienst zwischen sieben und neun Uhr. Je nach Arbeitsbeginn kann dann zwischen 15 und 17 Uhr der Feierabend eingeläutet werden. Im Außendienst sind deine Arbeitszeiten von den Kundenterminen abhängig, die meist am späten Nachmittag stattfinden. Du kannst bei Kreditinstituten, Versicherungsgesellschaften, Versicherungsmaklern, Unternehmensberatern oder Inkassobüros arbeiten.
HELDENSTORY: Kaufmann/-frau für Versicherung und Finanzen bei der Allianz Regensburg
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Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden?
Seriöses Auftreten und ein gepflegtes Erscheinungsbild sind allgemein in Berufen mit direktem Kundenkontakten enorm wichtig. Ein adäquates Outfit beinhaltet das Tragen von Kostüm oder Anzug und sauberem Schuhwerk. Pünktlichkeit und das im Auge behalten aller Termine ist ebenfalls eine Grundvoraussetzung für Finanz- und Versicherungskaufleute. Auch solltest du mit Stress umgehen können und die anfallenden Aufgaben koordinieren können. Im Gespräch mit den Kunden gelingt es dir eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und spielerisch das Vertrauen deines Gegenübers zu gewinnen. Doch nicht nur Kommunikation sollte dir Spaß machen, sondern auch das Lösen von komplizierten Sachverhalten aus der Mathematik – Analysen und Berechnungen sind deine Stärken!
Wie läuft die Ausbildung ab?
Die Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen findet dual in Betrieb und Berufsschule statt. Die Schwerpunkte – Versicherung und Finanzen – legt man bereits vor Beginn der Ausbildung fest. Dementsprechend können die Lernfelder in Betrieb und Schule variieren. Regulär beträgt die Ausbildungsdauer drei Jahre, kann bei guter Leistungserbringung auf zweieinhalb, oder sogar zwei Jahre verkürzt werden. Im Zuge der innerbetrieblichen Ausbildung lernt man die unterschiedlichen Aufgabenbereiche und Mitarbeiter kennen. Man durchläuft die verschiedenen Abteilungen des Unternehmens im Monatswechsel.
Welche Lernfelder beinhaltet die Berufsschule?
Im ersten Ausbildungsjahr werden Kundengespräche simuliert, da die Kundenberatung einen Schwerpunkt darstellt. Zudem werden Hausrat-/Wohngebäudeversicherungen und der sogenannte Kapitalbedarf unterrichtet, auch die Altersvorsorge und deren Maßnahmen spielen eine Rolle.
Im darauffolgenden Jahr spielen Unfall- und Lebensversicherungen eine Rolle im Lehrplan. Zudem wird man darüber unterrichtet, wie man Kunden über die Absicherung im Krankheitsfall berät und wie sich Privatkunden gegen Schadensersatzforderungen richtig absichern können.
Im dritten und letzten Ausbildungsjahr erlernt man das Analysieren des Versicherungsmarktes. Wirtschaftliche Einflüsse durch Krisen werden beurteilt und ebenfalls analysiert.
Was lernt man in der Praxis?
In den ersten beiden Lehrjahren lernt man die Finanz- und Versicherungsprodukte im Einzelnen kennen und erhält einen ersten Einblick in die Verkaufs- und Beratungsaktivitäten. Firmenspezifische Software und Arbeitsweisen werden einem ebenfalls näher gebracht. Im dritten Ausbildungsjahr sind die Inhalte vom vorab gewählten Schwerpunkt abhängig.
Was machen Kaufleute für Versicherungen und Finanzen?
Versicherungsberatung:
Kaufleute für Versicherungen und Finanzen, die sich auf den Bereich Versicherungen spezialisiert haben, beraten ihre Kunden persönlich bezüglich der Wahl passender Versicherungen – ob Lebensversicherung, private Rentenversicherung, oder betriebliche Altersvorsorge.
Finanzberatung:
Kaufleute für Versicherungen und Finanzen, mit dem Schwerpunkt Finanzen, beraten sowohl Privat-, als auch Geschäftskunden über die Möglichkeiten der optimalen Kapitalanlage und Altersvorsorge. Sie stellen nicht nur die einzelnen Produkte vor, sondern analysieren auch den individuellen Bedarf des jeweiligen Kunden und stellen anschließend schriftliche Informationen zur Verfügung.
Immobilienfianzierung:
Möchte ein Kunde ein Haus, ohne das nötige Eigenkapital, kaufen, so benötigt er einen Kredit. Um den bestmöglichen Kredit zu ermitteln, werden die aktuellen Finanzierungmöglichkeiten des Kunden geprüft. Des Weiteren werden verschiedene Kredite hinsichtlich Laufzeit und Zinssatz miteinander verglichen und Musterrechnungen erstellt. Im Anschluss werden die Ergebnisse vom zuständigen Kundenberater vorgestellt und ausführlich erläutert.
Schadensbearbeitung:
Erleidet ein Kunde einen Autounfall, so müssen zunächst Leistungsanspruch und Schaden geprüft werden. Auch Polizei, Abschleppdienst, Sachverständige und Gutachter müssen hinzugezogen werden. Wurde die Schuldfrage eindeutig geklärt und der Leistungsanspruch festgestellt, werden Zahlungen angewiesen. Diese können beispielsweise für die Reparatur des Unfallwagens sein.
Kundenakquise:
In der Regel werden potentielle Neukunden telefonisch kontaktiert. Besteht seitens des Kunden Interesse an einem Angebot, wird oftmals ein Termin für ein Beratungsgespräch vereinbart.
Übersicht der Aufgaben:
- Versicherungsprodukte vorstellen
- Finanzprodukte präsentieren
- Neukunden gewinnen
- Risikoanalysen durchführen
- Leistungsansprüche und Schadensmeldungen prüfen
- Verträge prüfen und abschließen
Worin unterscheidet sich der Innendienst vom Außendienst?
Als Mitarbeiter im Außendienst fährst du zu den Standorten deiner gewerblichen Kunden, oder nach Hause zu den Privatkunden und berätst sie dementsprechend direkt vor Ort. Vorab wurden bereits einige Informationen, wie Wünsche, Bedenken und Fragen des Kunden, eingeholt. So können beim Termin die passenden Versicherungs- und Finanzprodukte vorgestellt und im besten Fall auch abgeschlossen werden. Im Außendienst kümmerst du dich zusätzlich noch um die Begutachtung von Schäden und leitest die Informationen weiter.
Im Innendienst hingegen bist du hauptsächlich im Büro tätig und betreust deine Kunden am Telefon, per E-Mail oder in Beratungsräumen vor Ort. Du verwaltest und bearbeitest die Vertragsabschlüsse, errechnest die Prämien der Versicherungen und kalkulierst die Risiken für dein Unternehmen. Zudem prüfst du die Schadensmeldungen, die vom Außendienst eingehen und bezifferst die fälligen Entschädigungsleistungen.