Lernen kennt keine Altersgrenzen und dies gilt auch für eine Ausbildung.
Meist sind es die jungen Menschen, die eine Ausbildung nach der Schule anfangen, um sich beruflich zu orientieren. Doch ist eine Ausbildung wirklich nur für junge Menschen oder haben wir nur Vorurteile gegenüber einer späten Neuorientierung im Beruf?
Wenn man als Erwachsener den Schritt wagen möchte nochmal eine Ausbildung anzufangen, kommen oft viele Zweifel zum Vorschein. Diese werden oft durch äußere Einflüsse verstärkt. Soll man sich wirklich mit 16-Jährigen ausbilden lassen? Wie wird das lernen in der Berufsschule? Stellen mich Betriebe überhaupt ein? Viele Menschen sehen das kritisch und machen sich Sorgen, was die Außenwelt von Ihnen denkt. Dabei sind die Zweifel unbegründet, den Ausbildungen sind nicht nur für junge Menschen, die gerade fertig mit der schulischen Ausbildung gedacht. Wissen sollte immer für jeden zugänglich sein und auch gesetzlich gesehen gibt es hier keine Altersgrenzen.
Lediglich sind die Chancen auf einen Ausbildungsplatz deutlich geringer als bei Jugendlichen, da die Betriebe selbst entscheiden dürfen, wen sie einstellen und wen nicht. Durch diese Zweifel gibt es kaum Menschen die sich ab 30 noch einmal beruflich Neuorientieren. Irgendwann wird es schwieriger alles unter einen Hut zu bekommen. Die ersten bekommen Kinder und sind auf ein gewisses Gehalt angewiesen. Manche möchten auf der Karriereleiter lieber aufsteigen und nicht noch einmal von vorne anfangen.
Gründe warum Erwachsene später eine Ausbildung anfangen:
Die Kinderplanung
Bei jedem Menschen sieht der Lebenslauf individuell aus und so entscheiden sich viele junge Erwachsene frühzeitig eine Familie zu gründen anstatt, Karriere zu machen. Da eine solche Entscheidung viel Zeit und Verantwortung in Anspruch nimmt, bleibt ein Ausbildungsberuf eventuell erst einmal auf der Strecke. Gerade bei alleinerziehenden Elternteilen ist es noch schwieriger, Arbeit und Kinder unter einen Hut zu bekommen. Doch sobald die Eltern wieder etwas mehr Zeit und Energie haben, bietet sich eine erste Ausbildung oder ein duales Studium sich an. Es ist wichtig, selbständig für sich und seine Familie sorgen zu können. Viele Betriebe unterstützen auch Ihre Mitarbeitende mit tollen Benefits, so gibt es teilweise Kitas und Kindergärten in der eigenen Firma.
Gesundheitliche Gründe
Ein weiterer Grund, weswegen Personen später eine Ausbildung in Anspruch nehmen sind gesundheitliche Schicksale. In manchen Fällen bringen Krankheit oder Unfälle das Leben durcheinander und somit auch oft den beruflichen Werdegang. Oft können die Betroffenen nicht mehr im selben Beruf arbeiten oder sind für das erste eine ganze Weile gesundheitlich unfähig einen Job auszuführen. Doch das muss einen nicht daran hindern in besseren Zeiten sich in eine eventuell neue Ausbildung zu stürzen. Es gibt viele tolle Berufsausbildungen, die entweder als schulische Berufsausbildung oder als betriebliche Ausbildung gelernt werden können.
Die besseren Karrierechancen
In vielen Fällen möchten sich die meisten Menschen einfach Neuorientierung, da Ihnen entweder der alte Beruf keine Freude mehr bereitet oder sie mit einem anderen Job Chancen auf ein besseres Gehalt erhalten möchten.
Studium beendet
Die Mehrheit der heutigen Abiturienten möchten nach der Schule gerne studieren. Viele fangen ein aufregendes Studium an und verbringen viele Semester mit lernen, um sich auf den späteren Beruf vorzubereiten. Leider fehlen bei manchen Studiengängen die Praxis um zu sehen wie der erlernte Beruf wirklich abläuft. So sind viele am Ende des Studiums überrascht, dass der erlernte Job ganz anders ist wie man ihn sich eventuell vorgestellt hat. So kann sich manch einer nicht wirklich mit dem Beruf identifizieren, obwohl es als Fach sehr spannend und augenscheinlich die richtige Wahl war. Viele fangen noch einmal an, sich umzuorientieren, um den richtigen Traumjob zu finden.
Förderungen für ältere Azubis?
Wenn es deine erste Ausbildung ist, kann es staatliche Hilfe geben, wie zum Beispiel die Berufsausbildungsbeihilfe oder Bafög. Hier liegt aber eine Altersgrenze liegt bei 30 Jahren. Sollte es deine zweite Ausbildung sein, gibt es keine staatliche Unterstützung für einen normalen Ausbildungsberuf. Der Staat fördert nur den Meisterabschluss über das Meister-BAföG. Somit sollte dir bewusst sein, dass eine Ausbildung im Alter auch mit Kosten und einem gewissen finanziellen Aufwand verbunden ist.
Es gibt viele gute Gründe und keinen der dagegen spricht, wenn man sich wirklich neu im Alter orientieren möchte. Das Leben kommt manchmal anders als man denkt und man sollte immer die Chance nutzen, etwas für sich zu lernen, wenn die Zeit dafür gerade reif ist.