Eine Ausbildung im höheren Alter wird von der Gesellschaft immer noch als kritisch angesehen. Viele sind der Meinung, dass dies ausschließlich für jüngere bestimmt ist und haben große Bedenken bezüglich ihres beruflichen Werdegangs. Doch eine neue Ausbildung, oder auch duale Ausbildung, im Alter von z. B. 40 Jahren zu beginnen, kann viele gute Gründe haben und muss nicht immer ein Rückschlag sein.
Welche Gründe gibt es für die Ausbildung für Erwachsene?
Mögliche Gründe könnten unteranderem sein, die Ausbildung als Weiterbildung zu verwenden, um in der Karriere einen Schritt nach vorne zu gehen oder die Ausbildung als Umschulung zu benutzen, da der momentane Beruf keinen Spaß mehr bereitet oder finanziell nicht ausreicht. Ein weiterer Grund könnte es sein, nach einer längeren beruflichen Pause wieder Anschluss auf dem Arbeitsmarkt finden zu wollen. Der dritte und letzte Grund ist der häufigste. Vor 20 – 30 Jahren gab es noch nicht die heutigen Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, weshalb sich viele Elternteile für eine Erziehungsauszeit entschieden haben. Da die Kinder dieser betroffenen Eltern mittlerweile schon alt genug sind, um sich selbst zu versorgen, und/oder es moderne Betreuungsmöglichkeiten für kleinere Kinder gibt, ziehen viele „Pausierer“ einen Wiedereinstieg in Betracht. Um nun Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben oder sich umzuschulen, da der damalig gelernte Beruf überfüllt oder veraltet ist, ist eine Ausbildung auch im Alter sehr sinnvoll.
Warum sollten sich Unternehmen für ältere Auszubildende entscheiden?
Verständlicherweise wirst du dich wahrscheinlich als älterer Azubi unter den jungen Menschen nicht optimal aufgehoben fühlen. Doch hier brauchst du dir keine großen Sorgen machen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit bist du nicht die einzige Person mit mehr Lebenserfahrung im Kurs – es gibt mehr ältere Bewerber als angenommen. Wenn du dich jedoch nicht allzu wohl unter all den jungen Hüpfern fühlst, stellen manche Unternehmen alternative Ausbildungsmöglichkeiten für ältere Azubis, bei denen die schulische Ausbildung eine höhere Altersobergrenze hat.
Doch neben dieser Ausbildung erkennen viele motivierte Wiedereinsteiger zudem nicht die Gründe, warum sich ein Unternehmen für einen älteren Bewerber entscheiden sollte. Was offen auf der Hand liegt, ist der Aspekt der Motivation und des Ehrgeizes. Ein Großteil der älteren Bewerber wissen auf der einen Seite schon, welche Tätigkeiten ihnen Spaß machen und welche nicht und sind schon so weit im Leben, dass sie die Ausbildung aus Interesse und Passion machen und nicht aus dem Grund, dass sie nach der Schule einfach irgendwas machen müssen, sei es Ausbildung oder Studium. Ein weiterer Grund, der gerade schon angeschnitten wurde, ist die große Lebenserfahrung. Aufgrund der bereits gesammelten Erfahrungen bringst du viele Vorteile bezüglich der Kommunikation im Team und mit Kunden und bringst zudem eine gewisse Reife mit, die viele Jugendliche noch am Erlernen sind. Ein weiterer Grund ist die bereits abgeschlossene Familienplanung. Zwar sind jüngere Bewerber meist voller Energie und haben noch viel Lebenszeit (ergo Arbeitszeit) vor sich, doch gleichzeitig fallen viele einen gewissen Teil der Arbeitszeit aus, wenn zum Beispiel das erste Baby ansteht, das erste Haus gebaut wird oder andere familiäre Ereignisse eintreten. Diesen Lebensabschnitt hast du womöglich schon hinter dir, weshalb sich der Arbeitgeber auf dich verlassen kann und dich als sicheren Ansprechpartner für viele Dinge empfindet.
Wie sieht es mit der Finanzierung der Ausbildung aus?
Genau wie junge Auszubildende hast du auch Anspruch auf eine finanzielle Unterstützung neben des Gehalts der Ausbildung. In deinem Fall treten jedoch gewissen Bedingungen ein, die erfüllt sein müssen. Mindestens einer der folgenden Bedingungen muss erfüllt sein. Du darfst entweder noch keinen Berufsabschluss erworben haben, du hast mit deinem aktuell erlernten Beruf keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt und/oder du kannst deinen erlernten Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht weiter ausführen. Um deine Finanzierung zu erhalten, solltest du die Agentur für Arbeit kontaktieren. Entweder erhältst du hier einen direkten Zuschuss und wenn dies nicht der Fall sein soll, können sie dich dabei unterstützen, deinen möglichen Anspruch auf BAfög, einen Bildungsgutschein oder Wohngeld wirksam zu machen.
Wenn du nun Interesse hast, eine zweite oder auch deine erste Ausbildung zu starten, dann besuch gerne unser Ausbildungsportal, auf dem ähnliche Fragen, wie die hier geklärten beantwortet werden, oder auch um mögliche Ausbildungsstellen und Betriebe zu finden. Viel Erfolg bei deinem Einstieg eines neuen Karriereweges!