Zu Beginn einer Ausbildung scheint alles meist noch tip top. Die Kollegen sind nett, die Konditionen und Rahmen des Berufs scheinen zu passen und man lebt sich langsam in die Firma ein. Doch manchmal wendet sich das Blatt während der Ausbildung und plötzlich macht die Ausbildung aus verschiedensten Gründen keinen Spaß mehr. Wünschenswert für alle Auszubildenden wäre natürlich Spaß und Motivation bei der Arbeit, doch nicht selten sind Arbeitnehmer oder Auszubildende unzufrieden mit ihrem Job.

Unzufriedenheit am Ausbildungsplatz

Unzufriedenheit macht krank-das ist bewiesen. Schnell wird man unentspannt, unausgeglichen, frustriert und gereizt. Zudem breitet sich innere Unruhe aus, was zu Konzentrationsschwierigkeiten und Stressanfälligkeit führt. Vor allem die Unzufriedenheit am Arbeitsplatz spielt eine große Rolle. Die meisten Arbeitnehmer verbringen fünf Tage die Woche a 40 Stunden in ihrem Beruf. Kein Wunder, dass der Job eine enorme Rolle unseres allgemeinen Wohlbefindens spielt. Sich jeden Morgen aus dem Bett zu quälen, für einen Job, der keinen Spaß und keine Freude mit sich bringt-das Aufstehen fällt schwer, das Wochenende ist viel zu kurz und jeder Arbeitstag fühlt sich nach verschwendeter Lebenszeit an. Doch woher kommt die Unzufriedenheit?

Ursachen der Unzufriedenheit

Überforderung

Sich unzufrieden zu fühlen, kann verschiedene Gründe haben. Dabei spielt beispielsweise Stress und Überforderung eine Rolle. Dies äußert sich meist in Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Der Druck und die Erwartungen der Ausbilder oder Arbeitgeber kann unerträglich groß werden. Beispielsweise wenn sie dich mit Aufgaben überhäufen und du gar nicht mehr hinter her kommst, diese abzuarbeiten. Vielleicht arbeiten dich deine Kollegen auch nicht gut genug ein und du musst dir alle Inhalte selbst beibringen? Das kostet nicht nur enorm Zeit sondern auch viele Nerven. Besonders häufig sind aber auch die zu hohen Ansprüche, die du an dich selbst stellst. Zu großer Perfektionismus ist der schnellste Weg zur Unzufriedenheit. Bist du in Gedanken immer nur bei der Arbeit und bei den verschiedenen Prozessen, so wirst du in deinem Privatleben auch kaum Ruhe finden. Diese Überforderung kann auch schnell zu einem Burn-Out führen.

Unterforderung

Doch auch Unterforderung darf auf keinen Fall unterschätzt werden. Besonders unglücklich sind lernwillige Azubis, von denen wenig, bis gar keine Leistung gefordert wird. Vom allem Azubis, die jung und dynamisch ins Arbeitsleben starten, möchten etwas lernen und sind motiviert. Wenn diese Motivation nicht mit Wissen gefüllt wird, so sind viele Auszubildende schnell unterfordert. Im schlimmsten Fall kann dies zu einem Boreout führen. Schaust du also acht Stunden am Tag nur Löcher in die Wand, bearbeitest permanent nur Exceltabellen oder kochst Kaffee, so kann das dauerhaft die gleichen Schäden wie eine Überforderung zur Folge haben. Desinteresse von Kollegen oder wenig bis gar keine Wertschätzung deiner Arbeit können Auslöser für diese Unzufriedenheit sein. Diese äußert sich ebenfalls mit Müdigkeit, Verlust der Lebensfreude und Unglücklich sein. Selbst kleine Aufgaben werden kaum zuverlässig ausgeführt und auch die einfachsten Tätigkeiten wirken kräftezerrend. Keine Minute vergeht ohne auf die Uhr oder aufs Handy zu schauen, was zu immer größerer Lustlosigkeit im Job führt.

Arbeitsklima

Ein schlechter Job mit guten Kollegen ist besser, als ein super Job mit schlechtem Team. Das Arbeitsklima einer Abteilung oder Firma ist immens wichtig, um motiviert zu Arbeit zu gehen. Ein Mensch ist ein soziales Lebewesen und braucht die ständige Kommunikation zu anderen Artgenossen. So auch im Beruf. Ist das Team locker, offen, kritikfähig und geht respektvoll miteinander um, so motivieren sich die Mitarbeiter gegenseitig. Kollegen sind schließlich die meiste Zeit in deiner Woche deine Hauptansprechpartner. Wenn diese allerdings ein schlechtes Arbeitsklima vorleben, die Charaktere ständig aneinander ecken und jeder für sich selbst arbeitet, so spürt das auch ein Azubi zu genüge. Die Wertschätzung der getanen Arbeit ist das A und O einer motivierenden Arbeitsstelle. Ist das soziale Umfeld im Job allerdings bereits negativ behaftet, so können ebenfalls Müdigkeit, Lustlosigkeit etc. auftreten.

Wie kannst du deine Unzufriedenheit bewältigen?

Um dagegen anzusteuern, dass du unzufrieden bist, hilft nur die Kommunikation. Gehe auf deinen Arbeitgeber oder deinen Ausbilder zu und schildere deine Problematik. Menschen können dir nur helfen, wenn sie von deinem Problem und deine Wünschen wissen. Die zuständigen Personen sollten dein Problem ernst nehmen und sich um dein Wohlergehen in deiner Ausbildungszeit kümmern. Die entsprechenden Zuständigkeiten werden dann als Vermittler agieren können oder sich direkt um weniger oder mehr Aufgaben kümmern können, So kannst du Missverständnisse schnell und respektvoll klären. Findest du bei deinen direkten Vorgesetzten nicht die entsprechende Unterstützung oder vertrauenswürdige Person, so musst du dich nicht davor scheuen dich an eine Stufe höher, also an den nächst höheren Vorgesetzten zu wenden.

Nicht immer ist ein Ausbildungsabbruch bzw. eine Kündigung der beste Weg. Auf den ersten Blick mag es zwar eine einfache und kurzfristige Lösung sein, doch langfristig gesehen muss diese Entscheidung gut durchdacht werden. Auch, wenn du unzufrieden bist, gilt es zu erst das Gespräch zu führen. Wenn all das nicht hilft und die Zustände unzumutbarer werden, so ist die Kündigung dennoch eine Option. Hierbei solltest du dich aber immer daran erinnern, dass es sinnvoller wäre, sich vorzeitig ein neues Unternehmen zu suchen, das deine Ausbildung in ihrem Unternehmen weiterführen wird.